Senioren und Kinder

In Minden stellen die Senioren die größte Altersgruppe, während in Zaatari die Jugend in der Mehrheit ist. Wer die Alterspyramiden der beiden Städte vergleicht, stellt fest: Unterschiedlicher könnte die Altersstruktur nicht sein.

Während in Minden eine typische, alternde deutsche Gesellschaft zu Hause ist – mehr als ein Viertel ist älter als 60 – ist in Zaatari jeder fünfte Einwohner jünger als fünf Jahre alt. Das hat Gründe.

Anne Allmeling und Jan-Ole Niermann über jung und alt in Zaatari und Minden

Zaatari

Kinder im Fokus

Es sind hauptsächlich junge Menschen, die im Flüchtlingslager Zaatari leben: Mehr als die Hälfte der Einwohner sind jünger als 18 Jahre alt, 20 Prozent sogar jünger als fünf. Jede Woche kommen in Zaatari ungefähr 80 Kinder zur Welt, das sind mehr als 4.000 Geburten pro Jahr.

Von den Kindern im schulpflichtigen Alter genieße etwa 75 Prozent schulische Bildung. Nur einer von 40 Einwohnern ist älter als 60 Jahre, das entspricht 2,5 Prozent der Bevölkerung.

Dass es in Zaatari kaum ältere Menschen gibt, liegt daran, dass vor allem junge Menschen und Familien aus Syrien geflohen sind – viele Alte und Kranke mussten in ihrer Heimat bleiben. Für sie war der Weg ins Nachbarland einfach zu weit.

Minden

Einwohnerzahl geht langsam zurück

Die Weserstadt hat eine für Deutschland relativ übliche Altersstruktur: Viele alte, wenig junge. Mehr als ein Viertel der Einwohner hier ist älter als 60 Jahre, die unter 30jährigen sind deutlich in der Unterzahl.

Nahezu alle Kinder im schulpflichtigen Alter gehen auch zur Schule – was in Deutschland als selbstverständlich gilt.

In Minden kommen pro Jahr ungefähr 1.900 Kinder zur Welt, viele von ihnen werden aber nicht hier leben, da ihre Eltern aus dem Umland kommen – und so wird die Stadt auf Dauer immer kleiner werden.