Platzangebot: Faktor 20

Wer allein die Fläche der beiden Orte vergleicht, stellt fest: Zaatari ist klein und dicht besiedelt, Minden hingegen ist zwanzig mal so groß – hier hat man Platz. Das gilt auch für die Privatsphäre der Menschen. In Zaatari leben Familien auf engstem Raum zusammen, während die Ostwestfalen genug Rückzugsmöglichkeiten haben, die als alltäglich wahrgenommen werden.

Was Privatsphäre in Zaatari und Minden bedeutet

Zaatari

Wenig Platz in der Wüste

Im Flüchtlingslager Zaatari im Norden Jordaniens leben 80.000 Menschen. Die Siedlung ist rasant gewachsen: Vor sieben Jahren gab es sie noch nicht einmal. Heute ist Zaatari die viertgrößte Stadt in Jordanien, und sie ist dicht besiedelt: Die Grundfläche beträgt gerade einmal 5 Quadratkilometer, wovon ein großer Teil noch unbebaute Wüste ist.

Die 80.000 Menschen hier leben also auf sehr engem Raum. Die meisten Familien wohnen in Containern aus Wellblech, die meistens nur aus einem oder zwei Zimmern bestehen. 41 verschiedene Hilfsorganisationen versuchen insgesamt, das Leben in Zaatari aufrecht zu erhalten. Eine Privatsphäre ist unter diesen Umständen nicht gegeben.

Platzangebot Zaatari/Minden

Minden

1.200 Quadrameter für jeden

Minden liegt im beschaulichen Ostwestfalen, knapp 40 km Luftlinie nördlich von Bielefeld. Gegründet im Jahre 798 nach Christus erstreckt sich die Stadt heute über eine Fläche von 101 Quadratkilometern.

Jede*r der insgesamt 83.963 Mindener hat also statistisch gesehen 1.200 Quadratmeter Fläche für sich. Nicht nur in den Häusern, sondern auch in Park- und Grünanlagen haben die Mindener genug Möglichkeiten, sich zurückzuziehen und für sich zu sein.

Platzangebot Zaatari/Minden

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