Lebensgrundlage Wasser

Im hastig aufgebauten Flüchtlingslager Zaatari sind mehr als 38 Liter pro Person am Tag nicht drin.

In Minden verbraucht jede Person im Durchschnitt 120 Liter. Ebenfalls an einem Tag. Und wer sich abends noch mal in die Badewanne legen möchte, kann das einfach tun. Nur wer einen eigenen Brunnen anlegt und zu viel Wasser abzapft, der bekommt Ärger.

Anne Allmeling und Jan-Ole Niermann über die Wasserversorgung in Minden und Zaatari

Zaatari

Knappes Gut in der Wüste

Zaatari liegt mitten in der jordanischen Wüste. Damit ist Wasser generell ein knappes Gut. Dass der Ort, der heute die viertgrößte Stadt Jordaniens ist, vor sieben Jahren noch reine Wüste war, macht die Sache nicht einfacher.

38 Liter Zaatari

Mit Hilfe der insgesamt 41 Hilfsorganisationen ist eine Wasserversorgung für Zaatari aufgebaut worden. Die 80.000 Einwohner können knapp drei Millionen Liter Wasser am Tag verbrauchen – für jede Person also etwa 38 Liter. Das ist etwas mehr als ein Drittel von dem, was in Deutschland durchschnittlich verbraucht wird.

Minden

Wasser im Überfluss

In 80 Metern Tiefe unter der Stadt Minde lagert in den Sedimentgesteinen das Grundwasser, das die Wasserversorgung der etwa 80.000 Mindener sicherstellt. Jeder Mindener verbraucht pro Tag etwa 120 Liter Wasser.

133 Liter Minden

Pro Jahr werden hier 5.818.461,8 Kubikmeter Wasser gefördert. Die Größe dieser Zahl drückt aus: Wasser ist in Minden ein alltägliches Gut, über das sich niemand Gedanken machen muss.

Wer allerdings ohne wasserrechtliche Erlaubnis einen eigenen Brunnen gräbt und das Wasser von dort nicht nur zum Blumen gießen, sondern auch zum Kochen oder für die Toilette benutzt, der muss mit einer Anzeige rechnen.